NABU-Bretten unterstützt die Förderung von Blühstreifen

 

Im Oktober 2017 wurde die sogenannte Krefelder Studie veröffentlicht, die belegt, dass die Masse der Insekten seit  dem Jahr 1989 um durchschnittlich 76 Prozent zurückgegangen ist. Nachdem damals die Masse der Insekten gemessen wurde, analysieren jetzt eine Vielzahl von Experten die Zusammensetzung der gesammelten Proben. Erste jetzt vorgestellte Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Gesamtzahl der Insekten zurückgegangen ist, sondern auch deren Artenvielfalt. Einzelne Spezies stechen bei der Analyse nicht heraus, vielmehr scheint das ganze Spektrum der Insekten betroffen zu sein. Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig. Einer der Gründe sind der Verlust an Lebensraum auf den Äckern, aber auch in den mit Kies und Beton versiegelten Privatgärten.

 

 

Wir müssen uns die Frage stellen, was wir in Bretten gegen den Verlust von Lebensraum tun können. Hier ist jeder gefordert: Die Stadt, die Industrie und jeder einzelne Bürger. Der NABU-Bretten und die Stadt Bretten haben in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Lebensräumen geschaffen.

 

 

Am 23. Oktober 2018 erhielten Bürgermeister Nöltner und Sachgebietsleiter Manfred Jenning von Staatssekretär Dr. Andre Baumann und dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Projekt „Natur nah dran“. Seit 2017 haben wir in Bretten fünf neue Biotope, welche die Artenvielfalt erhöhen, bunt blühen und deren Pflegeaufwand gering ist. Wichtig ist, dass „Natur nah dran“ jedes Jahr weiter entwickelt wird. So wird 2019 neben der Saarstraße ein neues „Natur nah dran“ entstehen.Die Stadt Bretten hatte vor ein paar Jahren vom Land Baden-Württemberg einige Grundstücke gekauft, welche mittlerweile alle vom NABU-Bretten zusammen mit den Mitarbeitern der Stadt Bretten zu wertvollen Biotopen umgestaltet worden sind. Das Wilpenloch bei Diedelsheim war im Herbst 2018 der Abschluß eines erfolgreichen Projekts. Ich hoffe, dass wir dieses Projekt in den kommenden Jahren fortführen werden. Im Oktober des vergangenen Jahres gab es schließlich einen gemeinsamen Vortrag in der VHS speziell für Häuslebauer, um einen Gegenentwurf zu den Steinwüsten aufzuzeigen.

 

 

Dies sind sicherlich nur kleine Verbesserungen, aber auch viel kleine Biotope ergeben am Ende ein Netzwerk, das die lokale Artenvielfalt fördert. Vielen Dank im Namen des NABU-Bretten an H. Oberbürgermeister Wolff und H. Bürgermeister Nöltner für die nicht immer leichte Unterstützung unserer gemeinsamen Projekte.

 

 

Der Brettener Gemeinderat hat Anfang April ein städtisches Förderprogramm zur vermehrten Anlage von Blühstreifen auf Ackerflächen der Brettener Gemarkung beschlossen ("KomBlü"). Mit einem Fördermitteltopf von 20.000 € in diesem Jahr und 40.000 € in den kommenden Jahren sollen die Landwirte motiviert werden weitere Blühstreifen auf Ihren Äckern anzulegen. Dieser Antrag ist das Ergebnis eines Dialogs zwischen den Landwirten, den Grünen, den FWV und dem NABU-Bretten, der bei einer Betriebsbesichtigung im Frühjahr bei H. Kern seinen Anfang genommen hat. Dieser Dialog wurde Mitte Oktober innerhalb des „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz“ erfolgreich fortgesetzt.

 

Die Aussaat der Blühstreifen ist jetzt erfolgt. Bei Spaziergängen um Bretten wird es ab jetzt interessant sein zu beobachten, wo neue Blühstreifen entstanden sind und ob die Anzahl und die Artenvielfalt der Insekten zugenommen hat. 

 

 

Norbert Fleischer
1. Vorsitzender des NABU-Bretten