Der Vorstand (von links): Volker Behrens (AK Klimaschutz), Rolf Ochner (AK Biotoppflege), Wolfgang Röder (AK Streuobst), Roland Sautter (AK Ornithologen), Andreas Arlt (AK NAJU), Norbert Fleischer, Bernd Diernberger, Robert Hartmann (AK IT), Uli Weil, Gerhard Fritz (AK Jeremias)
Der Klimawandel, das Artensterben und der hohe Flächenverbrauch bestimmen seit einigen Jahren die öffentliche Diskussion im Naturschutz. Der Vorsitzende des NABU Bretten, Norbert Fleischer, erläuterte in seiner Eingangsrede zur Jahreshauptversammlung, welche Konflikte entstehen können, wenn es auf lokaler Ebene konkret wird. So fordert der NABU Bretten seit letztem Jahr zum Kampf gegen den Klimawandel die Einsetzung eines Klimabeirates. Beim Artensterben klagt der NABU gegen die Rodung einer Streuobstwiese in Gölshausen. Gegen den übermäßigen Flächenverbrauch hat sich der NABU dem Aktionsbündnis Klima-Natur-Verkehr angeschlossen. Alles Positionen, welche teilweise auf große Kritik in der Öffentlichkeit gestoßen sind. Norbert Fleischer betonte, dass der NABU Bretten ein Naturschutzverein ist, dessen Ziel die konkrete Verbesserung des Arten- und Klimaschutzes in Bretten ist. Um dies zu erreichen, muss man auch bereit sein Konflikte auszutragen.
Demgegenüber ist der NABU Bretten seit vielen Jahren mit seinen neun Arbeitskreisen (AK) aktiv beim Vogelschutz, der Biotoppflege, der Jugendarbeit, Vorträgen, dem Klimaschutz, dem Streuobst, den Orchideen und vielem mehr. Arbeitsfelder, die eine breite öffentliche Anerkennung erfahren.
Vorstand bestätigt
Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorstand komplett wiedergewählt. Norbert Fleischer ist für weitere zwei Jahre erster Vorsitzender, Bernd Diernberger zweiter Vorsitzender und Uli Weil Kassier. Die Leiter der AK wurden ebenfalls wiedergewählt, wie auch die Kassenprüfer Thomas Klingenfuß und Karl-Heinz Woyke.
Die Sprecher der AK erläuterten im Anschluss die Aktionen des vergangenen Jahres und gaben einen Ausblick auf das kommende Jahr: Im Hungergraben wurde vom AK Jeremias eine Regenwasserrückhaltemauer errichtet und eine Baumreihe gepflanzt. Zunehmend schwierig ist die Trockenheit im Sommer für unsere Streuobstgruppe, was auf ihrer Streuobstwiese bis zum Ausfall von Bäumen führte. Die Ornithologen betreuen über 400 Nistkästen. Zur Optimierung der Betreuung wird derzeit von der IT eine App entwickelt, welche die Koordinaten und den Befund des Nistkastens digital erfasst und überträgt, so dass sie zu Hause direkt ausgewertet werden können. Zudem wurde von der IT eine Cloud für die interne Kommunikation eingerichtet, die Homepage wird neu strukturiert, und der NABU ist jetzt auch auf Facebook vertreten. Die NAJU hat im vergangenen Jahr das Naturkundemuseum besucht, beschäftigte sich mit Nisthilfen für Wildbienen, den Streuobstwiesen, dem Wald, Amphibien und Zugvögeln. Auch 2023 wird monatlich eine Veranstaltung für Kinder ab dem Grundschulalter angeboten. Im vergangenen Jahr wurde für den AK Biotoppflege für jedes Grundstück ein Pflegekonzept erstellt, auf deren Basis die Pflege in den kommenden Jahren erfolgen soll. Unsere Orchideenfreunde haben mit dem Gemeindesaal in Dürrenbüchig endlich einen Raum für ihre monatlichen Vorträge gefunden. Der AK Klimaschutz veranstaltet derzeit eine Serie von Vorträgen zum Thema Klimaschutz, fordert die Einrichtung eines Klimabeirats in Bretten, fördert PV-Anlagen durch Nachbarschaftstreffen und richtet am 17.und 18. Juni eine Energiewendemesse aus.
Nachdem Thomas Klingenfuß von den Aktivitäten des Kreisverbandes berichtet hatte, erhielten die aktiven Mitglieder als Dankeschön ein Glas echten Biohonig.
Eberhard Körner stellte am Ende der Jahreshauptversammlung in einem Bildvortrag den Vogel des Jahres vor, das Braunkehlchen. Es ist in Baden-Württemberg aufgrund unserer Form der Landnutzung bis auf zwei kleinere Vorkommen praktisch ausgestorben. Nur auf dem Zug im Herbst und im Frühjahr ist es zu beobachten.
Stammtisch am 16. März
Norbert Fleischer beschloss die Jahreshauptversammlung mit der Einladung zu einem Stammtisch für alle Interessierten und Neumitglieder am 16. März. Bei Interesse bitte Info an Norbert Fleischer.